Sujet Allemand LV2 Epreuve n° 1 BCE 2006

Cette épreuve intervient à 40% dans la note globale.

I. VERSION (10 points)

Der Film ist das Leitmedium unserer Zeit. In der Welt der bewegten Bilder spiegeln sich die jeweiligen Rahmenbedingungen einer Gesellschaft wider. […] Filme verraten uns indirekt vieles über uns: das Publikum. Ein Film wie etwa Der Untergang[[Il s’agit du film « La Chute »]] sagt viel weniger über den Nationalsozialismus aus, als über ein bestimmtes Bild, das heute von der NS-Zeit existiert. Gerade die filmische Darstellung von historischen Ereignissen sorgt oft für Diskussionen. Die Dramaturgie eines Films, seine ästhetischen Mittel, die Zuspitzung auf einzelne Aspekte – all das ist umstritten, sobald ein Film für sich in Anspruch nimmt, authentisch zu sein. Wie sollte aber auch ein Film aussehen, der beispielsweise ein realistisches Bild von den Lebensverhältnissen in der DDR zeichnen will? Sollte er die Verbrechen der Staatssicherheit, die eingeschränkte Freiheit der Bevölkerung und die Propaganda des SED-Regimes betonen? Oder sollte er die solidarischen Beziehungen der DDR-Bürger untereinander zeigen, ihren utopischen Traum von einer gerechteren Welt und das alltägliche Funktionieren der Gesellschaft, jenseits von Unterdrückung und Kontrolle? Geht das eine überhaupt ohne das andere?

Hinter solchen Fragen verbirgt sich ein Dilemma: Filme sind immer subjektiv. Sie können die Gesellschaft nicht objektiv abbilden, weil bereits jede Kameraeinstellung und jeder Blickwinkel die Realität filtert. Die filmische Wirklichkeit ist immer inszeniert.

Das Parlament, Nr. 44

31. Oktober 2005

II. THÈME (10 points)

Le lundi suivant, Christa ne vint pas au cours. C’est donc seule que je revins chez moi. Ma mère s’aperçut aussitôt de l’absence de Christa et me posa cent questions :

– Est-elle malade ?

– Je n’en sais rien.

– Comment ça, tu n’en sais rien ?

– C’est comme ça. Elle ne m’a pas prévenue.

– Et tu ne lui as pas téléphoné ?

– Je n’ai pas son numéro.

– Tu ne le lui as jamais demandé ?

– Elle n’aime pas que je l’interroge sur sa famille.

– De là à ne pas lui demander ses coordonnées !

C’était déjà ma faute.

– Elle pourrait appeler, elle, dis-je. Elle a notre numéro.

– C’est sûrement trop cher pour ses parents. Ma mère ne manquait jamais d’argument pour excuser celle qui était censée être mon amie.

– Tu n’as même pas son adresse ? Ni le nom de son village ? Tu n’es pas dégourdie !

Amélie Nothomb
Antechrista, Albin Michel S.A.
2003, pp. 46-47