ECRICOME 2012 – Allemand LV1

1. VERSION

Erstaunliches geschieht in diesen Tagen: Europa krankt, die Weltwirtschaft hat schlechte Laune – und wer die Zeitung aufschlägt, bekommt den Eindruck: Auch Deutschland droht mal wieder depressiv zu werden.

Doch hat Deutschland weltweit an Attraktivität gewonnen, vielen Deutschen ist es aber nicht aufgefallen. Ein Grund dafür ist, dass es dabei nicht nur um Wirtschaftsdaten geht, sondern auch um Gefühle. Um die Aufmerksamkeit, die sich in Richtung Deutschland dreht, um Erstaunen, Bewunderung, manchmal Neid.

In den vergangenen fünf Jahren habe die Einwanderung deutlich zugenommen, teilt das Statistische Bundesamt mit. Jobmessen [[Eine Jobmesse: une bourse aux carrières, un salon-emploi]], die die Agentur für Arbeit im Ausland veranstaltet, haben in Portugal, in Spanien, in Griechenland viel Erfolg.

Waren es in den neunziger Jahren meist Ungelernte, die in deutsche Fabriken strebten, sind es heute Hochschulabsolventen, die sich von einem Leben in Deutschland mehr versprechen als in ihrer Heimat: Ärzte, Ingenieure, Wissenschaftler. Mehr als die Hälfte von ihnen stammt aus der Europäischen Union. Was ist passiert?

Jahrzehntelang galt Deutschland als nicht sehr gemütlich, auch bei den Deutschen selbst. Schuldbeladen und im Krieg zerstört, schnell und hässlich wieder aufgebaut und von Nationen umgeben, die irgendetwas besser machten. Aber bei einer Umfrage in Frankreich nannten nun 79 Prozent der Teilnehmer Deutschland ein „optimistisches“ Land, 80 Prozent halten es für „weltoffen“ und „sympathisch“, 82 Prozent für „innovativ“. Deutschland, ein gelobtes Land?

Nach: Die Zeit, „Das gelobte Land“, 29. September 2011

2. THÈME

L’Europe, pour être franc, Gabriella Michaelis s’en fiche. « Au temps de la RDA, je travaillais comme secrétaire à l’université de Leipzig. J’avais un emploi sûr, on voyageait un peu, notamment en Hongrie… C’était tranquille, je ne me faisais pas de souci pour mon avenir », dit cette femme de 50 ans.

Quand le mur est tombé, elle a perdu son travail à l’université, et n’a jamais réussi à trouver sa place dans la nouvelle société. Aujourd’hui, quand elle regarde derrière elle, ce ne sont que déceptions. Gabriella a suivi des formations, mais aucune n’a débouché sur un emploi.

Gabriella fait partie des « travailleurs pauvres » dont le nombre a explosé en Allemagne. En 2005, le gouvernement Schröder a fait passer une loi dite Hartz IV. Elle oblige, après un an de chômage, à accepter n’importe quel emploi, sinon l’aide sociale est réduite, puis supprimée. Il n’existe pas de smic dans le pays le plus riche d’Europe. L’idée était de remettre les sans-emploi au boulot. Cela a marché : le taux de chômage est de seulement 7 %. Mais à quel prix !

Marc Mahuzier, Ouest-France, jeudi 06 octobre 2011

3. ESSAI

Les candidats traiteront l’un des deux sujets proposés et indiqueront le nombre de mots employés (de 225 à 275)

1. Was halten Sie von der Entscheidung Deutschlands, aus der Atomenergie
auszusteigen?

2. Haben Ihrer Meinung nach die Banken eine moralische Pflicht?